Muße zu einer kleinen Reise? Selbst Goethe meinte „Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah.“ Zum Beispiel ist Görlitz eine Reise wert – bei Sonnenschein, Regen oder Schnee. Die Stadt, die glücklicher Weise im Zweiten Weltkrieg kaum zerstört wurde, bezaubert mit einer wunderschönen historischen Altstadt. Görlitz ist eine Stadt mit eindrucksvollen Gründerzeitvierteln. Das besondere Stadtbild ließ Görlitz zu einem beliebten Filmdrehort werden und bekam dadurch den Beinamen „Görliwood“. Alles bekannt? Und doch gibt es noch so manchen Ort, der ein Geheimtipp sein könnte.
Die Journalistin Jenny Thümmler, die in Görlitz geboren wurde und auch heute dort lebt, begab sich dafür auf Spurensuche – gemeinsam mit dem Fotografen Jörg-R. Oesen. Quer durch die Neißestadt entdeckten sie dabei 44 Orte, die dem Touristen beim schnellen Städtebesuch verborgen bleiben.
So entstand das Buch „Görlitz für Liebhaber“. Die Autorin blickt nicht nur auf die Fassaden, sondern auch dahinter. Das Buch lädt beispielsweise dazu ein, die mehr als 20 Wasserspiele der Stadt zu suchen. Von den historischen Brunnen, wie den 1887 entstandenen Toberenzbrunnen, im Volksmund „Muschelminna“ genannt, bis hin zu den modernen, wie die „Tanzenden“ vor dem Café Central.
Vorgestellt wird außerdem die Fleischerei Büchner, deren Eröffnungstermin vor fast 150 Jahren lag und die mit wunderbar bemalten Kacheln punktet. Da Weihnachten gar nicht mehr so fern liegt, noch dieser Tipp aus dem Buch: Im Weihnachtshaus, das einem hübschen, kleinen Museum ähnelt, herrscht das ganze Jahr über anheimelnde Atmosphäre. Und das Schönste, all die vielen ausgestellten Kunstwerke können gekauft werden.